Bewässerungssysteme für den Garten: Die 5 besten Modelle

2022-11-15 15:45:18 By : Ms. Carol Wang

Der Sommer ist da und die Hitzewellen setzen nicht nur uns Menschen zu: Auch Rasen, Beete und Blumen im Garten wollen stets mit Wasser versorgt sein. Wer nicht jeden Tag Gießkannen schleppen möchte, legt sich ein automatisches System zu. Die besten Bewässerungssysteme im Vergleich.

Automatische Bewässerungssysteme können mehr als ein Rasensprenger: Per Zeitschaltuhr versorgen sie Rasen, Beete und Blumen routinemäßig mit ausreichend Wasser. Moderne Systeme verfügen sogar über WLAN- oder Bluetooth-Verbindungen, sodass die Bewässerung mit dem Smartphone gesteuert werden kann. Welche Bewässerung sich für welchen Garten eignet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. myHOMEBOOK verrät wichtige Kaufkriterien und stellt die besten Bewässerungssysteme im Vergleich vor.

Der größte Vorteil eines automatischen Bewässerungssystems liegt klar auf der Hand: Die Anlage spart Aufwand, Zeit und Wasser. Sind erst einmal die Routinen festgelegt, muss man sich keine Gedanken mehr um das tägliche Pflanzengießen machen. Wer verreist, muss beispielsweise nicht mehr den Nachbarn bitten, ein Auge auf die Blumenbeete zu haben. Bei smarten Bewässerungscomputern ist zudem eine dezentrale Steuerung möglich – das heißt, sie lassen sich per Smartphone von überall bedienen.

Wer seinen Garten tropfbewässert, spart zudem Wasser: Denn anders als beim Gießen durch einen Rasensprenger oder den Gartenschlauch, verdunstet bei der Tropfbewässerung weniger Wasser, da es in idealer Menge direkt an die Wurzeln der Pflanzen gegossen wird.

Ein Nachteil hingegen ist der Kostenpunkt: Bewässerungssysteme, vor allem Komplettsysteme mit Schläuchen, Tropfern und Co. sowie smarte Geräte mit WLAN-Anbindung sind nicht gerade günstig. Außerdem kann die Installation aufwendig sein – das ist jedoch stark abhängig vom Umfang des Systems und der Beschaffenheit des Anwendungsortes.

Ist von „automatischer Bewässerung“ die Rede, steht meist der Computer im Fokus – dieser reguliert die Bewässerung nach eingestellten Zeitplänen. Welche Schläuche und Verbindungen an die Ventile angeschlossen werden, beispielsweise Reihentropfer oder ein Rasensprenger, ist zweitrangig – und hängt immer vom Garten und seinen Bewässerungsbedürfnissen ab. Auch der Hersteller spielt für die Kompatibilität keine Rolle, da die Wasseruhren nur als Zwischenstück an den Wasserhahn angebracht werden und unabhängig von den Schläuchen funktionieren.

Zu einer vollständigen Bewässerungsanlage gehören jedoch auch die Schläuche und Tropfer sowie weitere Elemente, etwa Regensensoren oder Gateways für die smarte Verbindung. Manche Hersteller bieten Starter-Kits aus allen nötigen Komponenten an. Die meisten Systeme lassen sich dabei beliebig erweitern.

Passend dazu: Automatische Bewässerung im Garten planen und installieren

Hersteller Gardena bietet ein breites Produktsortiment zur Gartenbewässerung an: Wasseruhren, smarte Schaltzentralen, Schlauch- und Stecksysteme gehören dazu. Im Internet beliebt ist der Bewässerungscomputer Gardena Smart Water Control. Über diesen stellt man Zeitpunkt, Länge und Häufigkeit der Beregnung ein, bis zu sechsmal täglich kümmert sich das System dann um die Pflanzen.

Den vollen Funktionsumfang kann man allerdings nur mit dem passenden Gateway von Gardena nutzen, das verschiedene Komponenten miteinander verbindet. Darüber kommunizieren nämlich Computer, Sensoren und weitere smarte Geräte miteinander. Ein konkretes Beispiel: Der Bodenfeuchte-Sensor misst Trockenheit, woraufhin der Computer dann das Ventil am Wasserhahn öffnet und die Pflanzen bewässert werden. Ist die Gieß-Routine abgeschlossen, erhält der Gardena-Mähroboter eine Meldung und startet dann mit seiner Tour durch den Garten. Ohne Gateway lässt sich der Wassercomputer immerhin noch per App ansteuern und einstellen. In dieser finden sich neben den Einstellungen für die Gartenbewässerung zudem zahlreiche Hinweise und Tipps zu verschiedenen Pflanzen und deren Pflege.

Im Praxistest von Verbrauchermagazin IMTEST erreichte das Gardena-Bewässerungssystem (als Komplettset bestehend aus Gateway, Ventil, Bodenfeuchte-Sensor, Adapter und der zugehörigen App) mit „Micro Drip System“-Starter-Set die Gesamtbewertung „sehr gut“ (1,4), von Fachmagazin Computerbild gab es ein „gut“. Punkten konnten besonders die simple Installation, die detailreiche App sowie die Reichweite der Zentrale. Als einziger Kritikpunkt wurde der Schlauchanschluss genannt, da dieser für die Installation an tiefsitzenden Wasserkränen ungeeignet ist.

Ähnlich wie der Smart Water Control von Gardena punktet auch der Bewässerungscomputer von Eve mit einer Funkverbindung und einer zugehörigen App. Der große Streitpunkt: Das System verbindet sich nur mit Apple-Geräten, also einem iPhone oder einem iPad. Wer Apples HomeKit zur Steuerung des Smarthomes verwendet, bedient das Wasserventil auch über den HomePod mini als Zentrale – sogar per Sprachbefehl an Siri. Zur Auswahl stehen hier sowohl die „Apple HomeKit“-App als auch die herstellereigene „Eve Systems“-App, um Einstellungen und Kontrollen der Bewässerung vorzunehmen. Eine Bridge ist, anders als bei Gardena, nicht zur vollen Funktionsfähigkeit nötig. Android-Nutzer können sich allerdings nicht mit der smarten Bewässerungsuhr koppeln.

Ist Eve Aqua erst einmal mit einem Apple-Gerät verbunden, bietet das Bewässerungssystem zahlreiche Möglichkeiten: Bis zu sieben Mal am Tag gießt das Ventil die Pflanzen mit einer Dauer von einer Minute bis zu vier Stunden. Top: Das Ventil speichert die Pläne, sodass keine dauerhafte Internet- oder Bluetooth-Verbindung nötig ist. Um die Zeitpläne einzustellen, ist die App jedoch notwendig. Am Gerät selbst gibt es kein Display oder Tasten – das lösen andere Hersteller besser. Die einzige Taste am Bewässerungscomputer ist ein Power-Button, über den dann eine Direkt-Bewässerung möglich ist. Dieser lässt sich in der App sogar mit einer Kindersicherung versehen.

Computerbild vergab für das smarte Bewässerungssystem die Endnote „gut“. Besonders die simple Installation, Verbindung und Einstellung überzeugte. Apple-Nutzer treffen mit dieser Beregnungsanlage jedenfalls die richtige Wahl.

Wer auf die technischen Spielereien verzichten kann oder ohnehin keine Smart-Home-Anwendungen nutzt, ist mit einem simplen Bewässerungscomputer wie dem WT 5 von Kärcher womöglich besser bedient. Das Modell kommt mit vier verschiedenen Funktionen, die für mehr Flexibilität sorgen. Der automatische Modus bewässert den Garten über die definierten Zeitpläne: Ein oder zweimal täglich mit einer maximalen Bewässerungsdauer von 120 Minuten. Über den manuellen Modus kann das Bewässerungssystem dann jederzeit, unabhängig der automatischen Pläne, aktiviert werden. Die Countdown-Option gießt die Pflanzen bis zum Ablaufen einer bestimmten Zeit. Mit der 24-Stunden-Pause-Option stoppt das System die automatische Bewässerung für 24 Stunden – das ist zum Beispiel an Regentagen praktisch.

Im Praxistest von Computerbild verrichtet der Kärcher-Computer seine Arbeit zuverlässig. Jedoch fällt die Installation über die Tasten etwas umständlich aus. Ist das erstmal geschafft, zeigt das Display dann aber sehr übersichtlich die eingestellten Pläne auf Wochentagbasis an. Etwas umständlich: Ist die 9-Volt-Batterie einmal leer, müssen die Programmierungen dann neu eingestellt werden. Im Bundle ist der WT 5 auch mit einem 25-Meter-Tropfschlauch erhältlich, der sich bei Bedarf auf 50 Meter verlängern lässt.

Viele Wasseruhren haben nur ein Ventil, an das sich ein Bewässerungsschlauch anbringen lässt. Für einen großen Garten oder Pflanzen mit verschiedenen Bedürfnissen reicht das aber oft nicht aus. Wer etwa Topfblumen im Vorgarten und Gemüse hinter dem Haus anpflanzt, muss diese unterschiedlich oft und viel gießen. Hier lohnt sich die Anschaffung eines Bewässerungscomputers mit zwei Ventilen, sodass zwei Wasserversorgungen gleichzeitig stattfinden können.

Das Set aus MultiControl-Duo-Wasseruhr und Micro-Drip-System schnitt bei Stiftung Warentest mit der Bewertung „gut“ als Testsieger ab und überzeugte mit der Verarbeitung und der Bewässerungsleistung. Das einzige Manko: Das System verbraucht unnötig viel Wasser, weil die Schläuche nach der Beregnung leerlaufen. Getestet wurde ein umfangreiches Set mit zusätzlichen Reihentropfern, Viereckregnern, einem Bodenfeuchtesensor und einem Regensensor.

Die Bewässerungsdauer lässt sich am MultiControl Duo für beide Anschlüsse jeweils zwischen einer Minute und vier Stunden einstellen, zusätzlich gibt es dann noch sechs verschiedene Bewässerungsrhythmen zur Auswahl. Bis zu drei Bewässerungszyklen pro Tag sind möglich. Für den akuten Bedarf ist die „sofort bewässern“-Funktion mit dabei. Aber auch ohne Funkverbindung lassen sich hier Sensoren für Bodenfeuchte und Regen anschließen, um das Bewässerungssystem zu optimieren.

Wer keinen Wasser- oder Stromanschluss im Garten oder auf dem Balkon hat, greift zu einem unabhängigen Solar-System. Solche Bewässerungssysteme werden nicht mit dem Wasserhahn verbunden, sondern speisen das Wasser aus einem Behälter wie einer Gießkanne oder einer Regentonne. Die Pumpe wird mit Solarenergie angetrieben. Das Bewässerungssystem funktioniert also autark und ist somit doppelt nachhaltig, weil es weder Wasser noch Strom aus externen Leitungen benötigt. Allerdings ist es daher auf einen sonnigen Platz angewiesen: Ohne Sonneneinstrahlung laden sich die integrierten Akkus nicht auf.

Das Solarsystem von Esotec versorgt die Pflanzen zweimal am Tag mit Wasser: einmal morgens und einmal abends. Auslöser dafür sind der Beginn und das Ende des Aufladevorgangs des Solarpanels – also Sonnenauf- und -untergang. So sind die Pflanzen Tag und Nacht mit ausreichend Wasser versorgt, ohne dass in der Mittagshitze zu viel Flüssigkeit verdunstet. Wie lange jeder Bewässerungszyklus dauern soll, lässt sich zwischen 30 Sekunden und 12 Minuten in sechs Stufen einstellen. Das umfangreiche Bewässerungs-Set kommt zusätzlich mit 15 Sprinklern und der Schlauch lässt sich auf die gewünschte Länge kürzen oder bis zu 10 Meter erweitern, sodass man das System ganz individuell konstruieren kann. Damit ist es allerdings nicht so flexibel wie andere Bewässerungscomputer – ein Rasensprenger lässt sich hier etwa nicht installieren.

Die Auswahl an automatischen Bewässerungssystemen ist groß. Am wichtigsten ist es daher, sich vor dem Kauf die Bedürfnisse des Gartens anzuschauen. Wer den kompletten Garten inklusive Vorgarten den ganzen Sommer über vollautomatisch bewässern möchte, braucht beispielsweise ein anspruchsvolleres System als Hobbygärtner, die in der Urlaubsabwesenheit das Gemüsebeet versorgen möchten.

Mit folgenden Überlegungen lassen sich die in Frage kommenden Produkte vergleichen und eingrenzen:

Hersteller Gardena hat für die meisten Gärtner eine passende Lösung parat. Besonders gut im Test schneiden die beiden Modelle Smart Water Control (für Smartphone-Steuerung) und MultiControl Duo (für zwei Systeme) ab. Der Bewässerungscomputer von Kärcher ist die beste Wahl für alle, die eine simples und zuverlässige automatische Wasserversorgung suchen. Smart-Home-Gärtner mit Apple-Geräten greifen am besten zur Wasseruhr von Eve. Wer keinen Wasseranschluss hat oder besonders nachhaltig bewässern möchte, schaut sich ein Solar-Bewässerungssystem wie das von Esotec an.