Mehr Wasser für mehr Milch | Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben

2022-11-15 15:39:15 By : Ms. Alice Miao

Das wichtigste Futtermittel für Schweine? Wasser. Es ist ohnehin schon am gesamten Stoffwechsel beteiligt. Wenn Sauen Ferkel austragen und Milch produzieren, wird die Versorgung zur Herausforderung.

Hat die Sau keinen Appetit, sollten Landwirte den Trog leeren und von Hand mit Wasser auffüllen. Dafür eignet sich etwa ein Kugelhahn mit einem Stück Schlauch, der zwischen zwei Buchten installiert ist. (Bildquelle: Schildmann)

Rund 3 l Wasser brauchen säugende Sauen, um 1 l Milch zu produzieren. Je mehr Wasser, desto höher liegen also auch die Absetzgewichte. Umgekehrt treten Gesundheits- und Fruchtbarkeitsprobleme bei Sauen am ehesten auf, wenn die Wasseraufnahme unter den physiologischen Bedarf rutscht. Doch wie viel Wasser saufen Sauen überhaupt? Und wie beeinflusst Fieber die Aufnahme? In der Literatur gibt es oft nur Richtwerte. Die sind unabhängig vom genauen Bedarf einer laktierenden Sau. Auf dieser Problemstellung basiert ein Praxisversuch der Hochschule Osnabrück. In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Agravis haben Masterstudentin Sonja Hagemann und Dozent Prof. Dr. Heiner Westendarp die Wasseraufnahme von 35 Sauen in konventionellen Abferkelställen untersucht. Dazu installierten sie Wasseruhren an Aqualeveln und Nippeltränken. Ein Adapter übertrug die Daten auf eine Online-Plattform. So konnten die Sensoren innerhalb der 27-tägigen Versuchsdauer je Tier rund 650 stündliche Werte ausgeben.Sau trinkt bis zu 58 l/Tag Die höchste Wasseraufnahme des Versuchs zeigte eine Altsau im achten Wurf. Sie kam auf einen ­Extremwert von durchschnittlich 58,5 l/Tag – und das ohne sommerliche Hitze, denn die Versuchstiere waren auf drei Durchgänge von Oktober bis Dezember aufgeteilt. Sauen ab dem sechsten Wurf tranken im Mittel 27,8...

Rund 3 l Wasser brauchen säugende Sauen, um 1 l Milch zu produzieren. Je mehr Wasser, desto höher liegen also auch die Absetzgewichte.

Umgekehrt treten Gesundheits- und Fruchtbarkeitsprobleme bei Sauen am ehesten auf, wenn die Wasseraufnahme unter den physiologischen Bedarf rutscht. Doch wie viel Wasser saufen Sauen überhaupt? Und wie beeinflusst Fieber die Aufnahme?

In der Literatur gibt es oft nur Richtwerte. Die sind unabhängig vom genauen Bedarf einer laktierenden Sau. Auf dieser Problemstellung basiert ein Praxisversuch der Hochschule Osnabrück.

In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Agravis haben Masterstudentin Sonja Hagemann und Dozent Prof. Dr. Heiner Westendarp die Wasseraufnahme von 35 Sauen in konventionellen Abferkelställen untersucht.

Dazu installierten sie Wasseruhren an Aqualeveln und Nippeltränken. Ein Adapter übertrug die Daten auf eine Online-Plattform. So konnten die Sensoren innerhalb der 27-tägigen Versuchsdauer je Tier rund 650 stündliche Werte ausgeben.

Die höchste Wasseraufnahme des Versuchs zeigte eine Altsau im achten Wurf. Sie kam auf einen ­Extremwert von durchschnittlich 58,5 l/Tag – und das ohne sommerliche Hitze, denn die Versuchstiere waren auf drei Durchgänge von Oktober bis Dezember aufgeteilt.

Sauen ab dem sechsten Wurf tranken im Mittel 27,8...

Rund 3 l Wasser brauchen säugende Sauen, um 1 l Milch zu produzieren. Je mehr Wasser, desto höher liegen also auch die Absetzgewichte.

Umgekehrt treten Gesundheits- und Fruchtbarkeitsprobleme bei Sauen am ehesten auf, wenn die Wasseraufnahme unter den physiologischen Bedarf rutscht. Doch wie viel Wasser saufen Sauen überhaupt? Und wie beeinflusst Fieber die Aufnahme?

In der Literatur gibt es oft nur Richtwerte. Die sind unabhängig vom genauen Bedarf einer laktierenden Sau. Auf dieser Problemstellung basiert ein Praxisversuch der Hochschule Osnabrück.

In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Agravis haben Masterstudentin Sonja Hagemann und Dozent Prof. Dr. Heiner Westendarp die Wasseraufnahme von 35 Sauen in konventionellen Abferkelställen untersucht.

Dazu installierten sie Wasseruhren an Aqualeveln und Nippeltränken. Ein Adapter übertrug die Daten auf eine Online-Plattform. So konnten die Sensoren innerhalb der 27-tägigen Versuchsdauer je Tier rund 650 stündliche Werte ausgeben.

Die höchste Wasseraufnahme des Versuchs zeigte eine Altsau im achten Wurf. Sie kam auf einen ­Extremwert von durchschnittlich 58,5 l/Tag – und das ohne sommerliche Hitze, denn die Versuchstiere waren auf drei Durchgänge von Oktober bis Dezember aufgeteilt.

Sauen ab dem sechsten Wurf tranken im Mittel 27,8 l/Tag. Jungsauen und Sauen im zweiten Wurf verblieben auf einem niedrigeren Niveau von täglich rund 20 l.

Im Verlauf der Laktation stieg die Wasseraufnahme an. Sauen ab dem dritten Wurf nahmen bis zum Absetzen der Ferkel kontinuierlich mehr Wasser zu sich. Bei den jüngeren Tieren flachte der Aufwärtstrend jedoch ab Tag zehn etwas ab, wie die Übersicht zeigt.

Über den kompletten Versuchszeitraum hinweg zeigte das Trinkverhalten der Sauen einen gleichmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus. Das meiste Wasser nahmen die Tiere in den Morgen- und Nachmittagsstunden auf, jeweils zur Fütterungszeit. Das machte etwa 87 % der Gesamtwassermenge aus. Am Abend und in der Nacht war die Wasseraufnahme gering.

Mit Einsetzen der Geburt sank die stündliche Wasseraufnahme der Sauen im Versuch rapide. Sie kamen nur noch auf durchschnittlich 0,22 l/Stunde. Einige Tiere erholten sich bereits am folgenden Tag. Andere brauchten bis zu drei Tage, um wieder die übliche Wassermenge aufzunehmen.

Stieg im Zeitraum der Geburt die Körpertemperatur einer Sau auf 39 °C oder mehr, behandelte das Versuchspersonal sie gegen Fieber. Behandelte Tiere konsumierten durchschnittlich 33 % weniger Wasser als gesunde Tiere. Diese Differenz konnten die Sauen während der gesamten Laktation nicht mehr ausgleichen.

Sauenmilch hat einen Wasseranteil von 81,3 %. Um 1 l davon zu ­produzieren, müssen Sauen etwa 2,5 bis 3 l Wasser trinken – und zwar über ihren eigenen Erhaltungsbedarf hinaus. Ferkel brauchen für 1 kg Zuwachs 4 l Milch. Bis zum 20. Tag der Säugezeit legen Sauen daher bei der Milchmenge täglich zu. Im Körper erfüllt Wasser vielfältige Funktionen wie etwa die Thermoregulation. Es dient als Schutz- und Baustoff sowie als Lösungsmolekül und transportiert überschüssige und toxische Stoffe über die Niere aus dem Körper heraus. Nach der Geburt decken Saugferkel ihren Bedarf ausschließlich über die Muttermilch, bis sie feste Nahrung aufnehmen. Eine hohe Wasseraufnahme der Sau ist also die wichtigste Voraussetzung für ihre Gesundheit und für fitte Ferkel.

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